Freitag, 7. August 2015
Plötzlich waren sie da - 6 von weit her
Hurra, sie sind da, meine sechs Buben. Dass es Buben werden, haben wir schon gewusst. Aber sie anzuschauen und zu staunen, ist dann noch eine andere Sache. Die Vorbereitungen waren durchaus umfangreich und mit manchem bürokratischen Aufwand verbunden. Auch sechs auf einmal im Haus unterzubringen, war durchaus ein logistischer Aufgabe. Es war eine Freude zu sehen, dass sich das Sozialbüro und viele Mitbürger aus dem Dorf an den Planungen beteiligten und mit Rat und sehr viel Tat und Spenden zur Seite standen und stehen. Und es hat sich gelohnt: Sie sind angekommen mit Papieren ausgestattet, auf denen schon ihr Name steht - ...... und sie sind schon in etwa 19 Jahre alt, so genau weiß man das nicht bei jedem. Auf dem Bahnhof starren wir uns freundlich lächelnd und fragend an. Meine Bewunderung für ihre Leistung steht in meinem Gesicht: Sie, die außer Farsi (eine persisiche Sprache) keine andere Sprache sprechen, wurden am Morgen im Sammellager in Fürstenfeldbruck mit Bayerntickets und meiner Adresse ausgestattet und losgeschickt. Und sie haben es fast ganz alleine geschafft. Die Polizei des Landkreises wird von der Ankunft der Flüchtlinge unterrichtet, um im Notfall helfend eingreifen zu können. Und diese Hilfe brauchten sie auch, als sie am Bahnhof in Laufen strandeten. Die Polizei, Dein Freund und Helfer, tauchte dann am Abend noch bei mir auf um sie zu erkundigen, ob alles passe. Eine Dame hatte nämlich einen Dunkelhäutigen als möglichen Dieb gemeldet. Das war wohl der Einzelne, der die anderen nicht kannte, und sich auf eigene Faust bis ins Dorf durchgeschlagen hatte. Ich glaube, er ist von Laufen mit seinem Gepäck zu Fuß gegangen. Wer die Flucht aus Afghanistan schafft, für den ist diese Strecke wohl ein Klacks. Wir sind alle gespannt, meine 6 und meine Nachbarn und ich und wünschen ihnen und uns viel Glück und Freude

... comment