Freitag, 7. August 2015
Alptraum
teachersmafia, 15:04h
Alptraum
Seit den Bildern aus Calais verfolgen mich Alpträume: Ich sehe die vielen tausend Flüchtlinge auf einmal auf uns zu stürmen und wir stehen da ? hilflos und unfähig, etwas Vernünftiges zu tun. Flüchtlinge aus Kriegsgebieten stehen mit dem Rücken zur Wand und haben buchstäblich nichts zu verlieren, deshalb kommt es leichter zu unüberlegten und spontanen Reaktionen. Aber wir? Wollen wir warten, bis wir aufgrund eines zahlenmäßig überwältigenden Ansturms auch mit dem Rücken zur Wand stehen? Sollten wir nicht jetzt ? letzte Chance ? endlich einen Plan fassen und dann auch umsetzen. Gerade meldete die Tagesschau, dass die Kanzlerin im Spätherbst zu einem Treffen der Bundesländer in der Flüchtlingsfrage eingeladen hat. Sehen die Politiker keine Nachrichten? Machen sie sich keine Sorgen?
Wenn wir jetzt nicht handeln und ein Konzept entwickeln, wie wir effektiv mit den Asylbewerbern umgehen wollen, dann wird der Winter kommen und womöglich mit ihm die ersten Kältetoten in den Zelten. Das kann niemand wollen.
Ich habe keine Lösung, aber ich stehe ja auch allein und abseits. Bis jetzt redet die Politik nur und verweist auf dringende Handlungen, die nötig wären, offensichtlich nicht nötig sind, und es geschieht nichts. Die Politik ist an einigen Orten dazu übergegangen, die errechnete Zahl von Flüchtlingen in den Gemeinden, die ihre Aufnahmequote noch nicht erfüllt haben, einfach vor dem jeweiligen Rathaus abzusetzen. Dann sind die Menschen erst einmal da und die Gemeinde kann sehen, wie sie damit fertig wird. Das ist kein gangbarer Weg, das erzeugt Druck und es folgt unweigerlich Gegendruck.
Europa steht in der Flüchtlingspolitik blass, antriebsarm, zögerlich, verweigernd, trotzig, abwehrend, diskriminierend, nur gelegentlich klug handelnd da.
Wir brauchen ein Konzept, über das diskutiert werden muss, wir brauchen nicht die Reden darüber, dass wir ein Konzept brauchen. Wir brauchen nicht die Drohung ?mit uns geht das nicht?, nicht die Vergleiche mit Lagern aus der Nazizeit, nicht die Aussage, wir hätten weder Platz noch Geld, nicht die ersten Schüsse auf heranstürmende Flüchtlinge.
Wie stark muss die Eskalation sein, damit die Politik wirklich handelt? Noch wäre Zeit für Überlegungen und Ideen, später haben wir vielleicht nur noch Zeit zur Reaktion, die sind dann oft unüberlegt und spontan, wenig begründet und mit negativen Auswirkungen behaftet (s. Calais).
Jedes Land in Europa ist reicher als die Länder, aus denen die Flüchtlinge vor Krieg und politischer Verfolgung kommen. Wir sind verpflichtet, diesen Menschen zu helfen. Und wir sind es uns schuldig, dass diese Hilfe klug und wirksam ist, zu Integration und interkultureller Gemeinsamkeit führt. Das Miteinander muss greifen, niemand kann Fronten im Land brauchen.
Europa wird sich wandeln und wir in ihm, aufzuhalten ist das nicht, aber weise steuern müssen wir diese Entwicklung zum Wohle aller.
Ich will, dass mein Alptraum aufhört.
Seit den Bildern aus Calais verfolgen mich Alpträume: Ich sehe die vielen tausend Flüchtlinge auf einmal auf uns zu stürmen und wir stehen da ? hilflos und unfähig, etwas Vernünftiges zu tun. Flüchtlinge aus Kriegsgebieten stehen mit dem Rücken zur Wand und haben buchstäblich nichts zu verlieren, deshalb kommt es leichter zu unüberlegten und spontanen Reaktionen. Aber wir? Wollen wir warten, bis wir aufgrund eines zahlenmäßig überwältigenden Ansturms auch mit dem Rücken zur Wand stehen? Sollten wir nicht jetzt ? letzte Chance ? endlich einen Plan fassen und dann auch umsetzen. Gerade meldete die Tagesschau, dass die Kanzlerin im Spätherbst zu einem Treffen der Bundesländer in der Flüchtlingsfrage eingeladen hat. Sehen die Politiker keine Nachrichten? Machen sie sich keine Sorgen?
Wenn wir jetzt nicht handeln und ein Konzept entwickeln, wie wir effektiv mit den Asylbewerbern umgehen wollen, dann wird der Winter kommen und womöglich mit ihm die ersten Kältetoten in den Zelten. Das kann niemand wollen.
Ich habe keine Lösung, aber ich stehe ja auch allein und abseits. Bis jetzt redet die Politik nur und verweist auf dringende Handlungen, die nötig wären, offensichtlich nicht nötig sind, und es geschieht nichts. Die Politik ist an einigen Orten dazu übergegangen, die errechnete Zahl von Flüchtlingen in den Gemeinden, die ihre Aufnahmequote noch nicht erfüllt haben, einfach vor dem jeweiligen Rathaus abzusetzen. Dann sind die Menschen erst einmal da und die Gemeinde kann sehen, wie sie damit fertig wird. Das ist kein gangbarer Weg, das erzeugt Druck und es folgt unweigerlich Gegendruck.
Europa steht in der Flüchtlingspolitik blass, antriebsarm, zögerlich, verweigernd, trotzig, abwehrend, diskriminierend, nur gelegentlich klug handelnd da.
Wir brauchen ein Konzept, über das diskutiert werden muss, wir brauchen nicht die Reden darüber, dass wir ein Konzept brauchen. Wir brauchen nicht die Drohung ?mit uns geht das nicht?, nicht die Vergleiche mit Lagern aus der Nazizeit, nicht die Aussage, wir hätten weder Platz noch Geld, nicht die ersten Schüsse auf heranstürmende Flüchtlinge.
Wie stark muss die Eskalation sein, damit die Politik wirklich handelt? Noch wäre Zeit für Überlegungen und Ideen, später haben wir vielleicht nur noch Zeit zur Reaktion, die sind dann oft unüberlegt und spontan, wenig begründet und mit negativen Auswirkungen behaftet (s. Calais).
Jedes Land in Europa ist reicher als die Länder, aus denen die Flüchtlinge vor Krieg und politischer Verfolgung kommen. Wir sind verpflichtet, diesen Menschen zu helfen. Und wir sind es uns schuldig, dass diese Hilfe klug und wirksam ist, zu Integration und interkultureller Gemeinsamkeit führt. Das Miteinander muss greifen, niemand kann Fronten im Land brauchen.
Europa wird sich wandeln und wir in ihm, aufzuhalten ist das nicht, aber weise steuern müssen wir diese Entwicklung zum Wohle aller.
Ich will, dass mein Alptraum aufhört.
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